Citizen Science hat aus der Sicht der Teilnehmenden verschiedene Vorteile. Für die Wissenschaft ermöglicht Citizen Science den Erwerb von großen Datensätzen, die in dem möglichen Umfang nur schwer generierbar sind. Weiterhin kann Citizen Science als Chance für neue methodische Ansätze in der Wissenschaft gesehen werden, die Expertenwissen außerhalb der institutionellen Wissenschaft mit in Projektplanung und -auswertung einbezieht. Citizen Science ermöglicht auch ein größeres Verständnis für Wissenschaft in der Gesellschaft. Darüber hinaus bietet die Förderung von Citizen Science die Chance der Netzwerkbildung zwischen Wissenschaft und Bürgern/Verbänden. Hierbei besteht die Herausforderung auch Letzteren den Zugang zu Drittmittelgeldern zu ermöglichen, da Gelder bislang hauptsächlich an Wissenschaftler vergeben werden. Hier müssen Förderstrukturen noch flexibler und offener gestaltet werden, um eine Citizen Science-fähige Förderung zu ermöglichen. Für Verbände und Fachgesellschaften kann ein breit angelegtes Citizen Science-Projekt für Mitgliederwerbung sorgen, indem neue Zielgruppen angesprochen werden, das gesellschaftliche Profil stärken oder wichtige Daten für die für Mitglieder relevanten Themenfelder erheben. Für die Gesellschaft ermöglicht Citizen Science die Teilnahme (Partizipation) bei der Identifikation und Lösung von gesellschaftlich relevanten Problemen. Weiterhin gelingt es durch Citizen Science Eingang in die Politik zu erhalten. Insgesamt bietet Citizen Science die Möglichkeit einer Zusammenarbeit zwischen Gesellschaft und Wissenschaft und kann eine doppelseitige Legitimation bewirken.[2]
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Zusammenarbeit von Wissenschaft und Gesellschaft
Über die oben genannte Arbeitsdefinition hinaus ist Citizen Science auch als Chance zur Zusammenarbeit von Gesellschaft und Wissenschaft und als Baustein zur Umsetzung des Leitprinzips einer nachhaltigen Entwicklung zu verstehen:
- Aufnahme von Fragestellungen aus der Gesellschaft in die Forschung und somit Stärkung der gesellschaftlichen Relevanz von Wissenschaft.
- Stärkung der wissenschaftlichen Erkenntnis durch das Einbringen neuer Sichtweisen, regionalen und lokalen Wissens, sowie Möglichkeit zur Generierung großskalierter Datensätze in Raum und Zeit.
- Steigerung des Verständnisses für Wissenschaft und Forschung in der Bevölkerung (scientific literacy).
- Steigerung des zivilgesellschaftlichen Engagements und der Mitsprachemöglichkeiten der Bevölkerung in den Anliegen von Wissenschaft und Forschung (empowerment), sowie erhöhtes Potenzial zur Nutzung und Umsetzung von wissenschaftlichen Ergebnissen in der Gesellschaft.Hier fehlt eine Quellenangabe.
Tabelle: Mehrwert für verschiedene Akteure[3]
Mehrwert für die Wissenschaft |
Mehrwert für die Gesellschaft |
Mehrwert für die Beteiligten |
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Siehe auch Zusammenarbeit von Wissenschaft und Gesellschaft
Quellen
- ↑ Pettibone, L., Vohland, K., Göbel, C. et al. (in Vorbereitung). Citizen Science für alle: Eine Handreichung für Citizen Science Akteure.
- ↑ Richter, A., Pettibone, L., Rettberg, W., Ziegler, D., Kröger, I., Tischer, K., Hecker, S., Vohland, K. &
Bonn, A. (2015): GEWISS Auftaktveranstaltung Dialogforen Citizen Science in Leipzig 17./18.09.2014.
GEWISS Bericht Nr. 3. Deutsches Zentrum für Integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-
Leipzig, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ, Leipzig; Berlin-Brandenburgisches Institut
für Biodiversitätsforschung (BBIB), Museum für Naturkunde, Leibniz-Institut für Evolutions- und
Biodiversitätsforschung – MfN, Berlin. http://buergerschaffenwissen.de/sites/default/files/assets/dokumente/gewiss_bericht3_auftakt-2.pdf - ↑ Pettibone, L., Vohland, K., Göbel, C. et al. (in Vorbereitung). Citizen Science für alle: Eine Handreichung für Citizen Science Akteure.